Power-to-Gas-Anlage in Falkenhagen (Sachsen, Deutschland)

Bis 2030 sollen in der Schweiz die CO2-Emissionen um 30 % gesenkt werden. Das Ziel ist klar. Doch der Einsatz der unterschiedlichen Instrumente, mit denen man den Markt grüner stellen kann, bedarf der Justierung. Ein Baustein ist die Weiterentwicklung des Gasmarktes: Die Schweizer Gasindustrie will bis 2030 einen 30%igen Anteil des auf dem Schweizer Wärmemarkt eingesetzten Erdgases durch «grüne Gase», wie Bioerdgas und Wasserstoff, ersetzen.

Uniper ist in Deutschland Vorreiter in Sachen Power-to-Gas-Technologie und kennt schon heute die Wasserstoff- Wertschöpfungskette aus der praktischen Anwendung. Doch die bisher errichteten Elektrolyseanlagen sind nur ein Anfang. Weitere Projekte werden vorangetrieben und bahnen den Weg für die Zukunft. So kooperiert Uniper etwa mit dem Hafenbetrieb Rotterdam bei der Produktion grünen Wasserstoffs und baut in Wilhelmshaven an der deutschen Nordseeküste einen zentralen Hub für klimafreundlichen Wasserstoff.

Wie ernst es Uniper mit dem Vorantreiben der Entwicklung von grün erzeugtem Wasserstoff als Energieträger ist, zeigen auch die Pläne des Unternehmens bis 2025 ein Gigawatt an Solar- und Windenergie aufzubauen und weitere drei Gigawatt in den dann folgenden Jahren. Damit legt Uniper unter anderem die Basis, um auch beim grünen Wasserstoff zu wachsen und diesen perspektivisch ihren Kunden zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten zu können. Dabei strebt Uniper auch Kooperationen mit Schweizer Partnern in Sachen Wasserstoffproduktion an: Gemeinsame Projekte werden initiiert, durch die sich zum einen die Verfügbarkeit von Wasserstoff erhöht und durch die zum anderen die Projektpartner an Original-Produktionspreisen partizipieren können.

BIOERDGAS EIN BAUSTEIN ZUR UMSETZUNG DER SCHWEIZER ENERGIESTRATEGIE
Bereits heute ist Bioerdgas eine Möglichkeit mit viel Potenzial für die Grünstellung der Gasversorgung in der Schweiz. Als erneuerbarer und CO2-armer Energieträger liegen seine grossen Stärken vor allem in den Synergien mit anderen Bereichen, wie der Landwirtschaft oder der Abfallverwertung. Letztere rückt als Grundstoff immer stärker in den Fokus: Denn anstatt Abfälle zu verbrennen, könnte man diese in Biogas und weiter veredelt in Bioerdgas umwandeln.

Weitere Pluspunkte von Bioerdgas sind sein im Vergleich zum herkömmlichen Erdgas über die gesamte Produktions-und
Verbrauchskette deutlich geringerer Emissionswert sowie seine Flexibilität bei der Bereitstellung. So kann Bioerdgas nicht nur einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele, sondern auch zur Versorgungssicherheit der Schweiz leisten.

EUROPÄISCHE BIOERDGASZERTIFIKATE EINE PRAKTISCHE LÖSUNG
Auch wenn die Produktion von Bioerdgas in der Schweiz in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, so ist das Potenzial doch beschränkt. Es wird auf eine Kapazität von maximal 5.7 TWh / a geschätzt. Der heutige Erdgasverbrauch der Schweiz wird daher nicht vollständig mit einheimischem Bioerdgas gedeckt werden können.

Um dennoch den Einsatz von Erdgas zunehmend durch «grüne Gase» zu ersetzen, bietet es sich an, auf den Import ausländischer Bioerdgaszertifikate zurückzugreifen. Diese müssen allerdings den strengen Schweizer Standards und Regularien entsprechen. Dies kann Uniper gewährleisten: Bereits heute stammen 25 Prozent der Schweizer Importe deutscher Bioerdgaszertifikate von Uniper. Und Tendenz steigend.

Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit ihren Schweizer Partnern zusammen. Ziel ist es, gemeinsame Dekarbonisierungspläne zu entwickeln und umzusetzen sowie eine zunehmende Versorgung mit «grünen Gasen», wie etwa aus biogenen Abfällen gewonnenem Bioerdgas aus deutschen
und anderen europäischen Produktionsanlagen, zu ermöglichen.

Bioerdgas und Wasserstoff – zwei Gase deren Bedeutung in den nächsten Jahren weiterwachsen wird. Und auch wenn der flächendeckende Einsatz teilweise noch Zukunftsmusik ist, so werden die Weichen doch bereits heute gestellt.

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