Dank einer neuen Produktentwicklung aus dem Wallis ist es heute möglich, eine Solaranlage individuell und exakt auf das Verbraucherprofil abgestimmt zu planen. Bis zu einem Drittel kann der Kunde dank so einer massgeschneiderten Solaranlage bei den Investitionskosten einsparen. Die Walliser Solarfirma winsun AG bietet diese digitale Form der Energieberatung an und integriert sie erfolgreich in ihr Geschäftsmodell.
Die Digitalisierung und neue Innovationen verändern den Markt der Photovoltaik. Wer sich vor fünf Jahren für eine Solaranlage interessierte, erhielt, wie damals üblich, aufgrund der letzten Stromrechnung und einigen ergänzenden Angaben eine Offerte zugeschickt. Heute ist es möglich, mit Hilfe eines Energiesensors das Verbraucherprofil des Kunden exakt zu erfassen und anhand dessen eine massgeschneiderte Solaranlage zu planen. Damit werden der Eigenverbrauch und die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage erhöht. Der Sensor wird zuhause an den Stromzähler angebracht und liefert von da an im 15-Minuten-Takt ein persönliches Verbraucherprofil. Der grosse Vorteil: Die Investitionskosten lassen sich dank des Energiesensors wesentlich tiefer halten als bei standardmässig geplanten Solaranlagen.
«Eine massgeschneiderte Solaranlage hat kein Solarmodul zu viel und kann so effizient betrieben werden wie nie zuvor. Der Verbrauch und die Produktion sind optimal aufeinander abgestimmt», sagt Johann Eberhardt, CEO der winsun AG. Das Walliser Solarunternehmen hat im Jahr 2011 in der Sonnenstube der Schweiz als eines der ersten Unternehmen damit begonnen, Solaranlagen zu planen und zu installieren. Heute ist das Unternehmen an sieben Zweigstellen in der Schweiz vertreten und kennt den Schweizer Markt und die Trends inzwischen gut. Mit einer eigenen Produktentwicklung und der Innovation als feste Bestandteile der Unternehmenskultur gestaltet die junge Firma das Angebot sogar aktiv mit. So wurde der Energiesensor zur Erstellung von massgeschneiderten Photovoltaik-Anlagen im Wallis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der winsun AG entwickelt. Sein schlichtes Design und die Einfachheit der Anwendung zeichnen das Produkt aus, das unter dem Markennamen ADAM zu Beginn des Jahres lanciert wurde. Praktisch ohne Installationsaufwand wird ADAM zuhause mittels «Plug & Play» durch den Nutzer selber an den Stromzähler angebracht, von wo aus der Energieverbrauch an die dazugehörige, kostenlose App übermittelt wird. Die Übertragung erfolgt via dem Longe Range Wide Area Network (LORA-Netz) der Swisscom.
Neben der Erstellung von Offerten kommt der Energiesensor ADAM auch bei weiteren Angeboten zum Einsatz. So ist man bei der winsun AG überzeugt, dass jeder und jede etwas zur Energiewende beitragen kann, denn Energieverständnis und Energievisualisierung führen zu Energieeffizienz. Die dazugehörige, kostenlose App, die sich eva grün nennt, empfängt die Daten bezüglich des Stromverbrauchs und visualisiert sie auf dem Smartphone des Kunden. «Mit dem Produkt ADAM ist es uns gelungen, ein besseres Energieverständnis zu schaffen und das Thema fassbarer zu machen.», so Eberhardt. «Was macht es beispielsweise für einen Unterschied, mit oder ohne Deckel zu kochen oder das Licht immer zu löschen, wenn man das Zimmer verlässt? ADAM macht genau solche Verhaltensänderungen sichtbar und motiviert so die Menschen, ihre Energie effizienter zu nutzen. ADAM gibt aber auch neue Energiespar-Tipps und zeigt dem Nutzer konkrete Massnahmen auf, mit welchen er seinen Verbrauch weiter optimieren kann», so Eberhardt weiter. Das reiche, je nach Situation, von einfachen Tipps für den Alltag bis hin zu ganzen Systemoptimierungen. In sogenannten Energiespar-Wettbewerben kann auf der App ausserdem mit anderen Nutzern um die Wette «gespart» werden. Diese spielerische Komponente sei ein weiterer Anstoss, dem Thema Energie auf eine neue Weise zu begegnen.
Der Energiemarkt im Allgemeinen und auch der Markt für Solaranlagen befinden sich im Wandel. Das zeigt auch die Preisentwicklung für eine Photovoltaik-Anlage innerhalb der letzten Jahre: Der Preis für eine Anlage auf einem Einfamilienhaus ist deutlich gesunken im Vergleich zu vor fünf Jahren. Während sich damals vor allem stark ideologisch motivierte Menschen für die Stromgewinnung aus der Sonne entschieden, ist es heute ein viel breiteres Kundensegment. Insbesondere der wirtschaftliche Vorteil überzeugt viele Besitzer einer Solaranlage: Zwischen 10 und 15 Jahre dauert es heute im Schnitt, bis sich die Investition amortisiert, danach wird der Besitzer mit seiner Solaranlage sogar Geld verdienen. Und bereits vom ersten Tag an sinken die Stromkosten um fast die Hälfte. Aufgrund von steigenden Strompreisen und sinkenden Investitionskosten wird die Wirtschaftlichkeit als Verkaufsargument wohl auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.
Johann Eberhardt von der winsun AG sieht in dieser Entwicklung die Chance, das Potenzial der Sonne mit dem Zubau von Solaranlagen maximal auszuschöpfen. Nur gerade 3% betrug der Anteil von Solarenergie am Schweizer Stromverbrauch im letzten Jahr, gemäss Schätzungen des Bundes soll dieser im Jahr 2050 bis zu 30% betragen. Es gibt sogar Studien, die von noch mehr ausgehen. Die winsun AG hat sich zum Ziel gesetzt, mit neuen Technologien, wie eben die der digitalen Energieberatung und immer effizienter werdenden Solaranlagen, die Energie-Revolution weiter voranzutreiben.