Quer durch die meisten Wirtschaftszweige bilden „Economies of Scale“ ein wesentliches Fundament für nachhaltiges Wirtschaften – so auch in der Telekommunikation, einer Branche mit Umsätzen der grössten, international tätigen Player von bis zu 200 Milliarden Dollar. Allerdings gibt es gerade im DACH-Raum eine Vielzahl regional tätiger Firmen, welche weit weniger als ein Tausendstel dieser Spitzenwerte erreichen. Umso erstaunlicher ist es, dass sich auch diese relativ kleinen Unternehmen erfolgreich am Markt behaupten können. Was ist ihr Erfolgsrezept?
Eines vorweg: es liegt nicht unbedingt an der Service-Breite für die Endkunden. Das Festnetz- und Mobilfunkportfolio von konvergenten Telekommunikationsunternehmen unterscheidet sich oftmals nur geringfügig – unabhängig von der Unternehmensgrösse. Die Anforderungen von Privat- und Geschäftskunden verlangen nach einem soliden Basisangebot in den Bereichen Mobile, Internet & TV, Telefonie, Data sowie IT & Cloud Services. Fokussierung auf Privatkunden bringt Vereinfachung. Werden massgebliche Dienste nicht angeboten, so wenden sich die Kunden sehr rasch alternativen Anbietern zu, welche die benötigten Dienste aus einer Hand liefern können.
Die Frage des In- und Outsourcings der Serviceerbringung spielt hingegen eine immer stärkere Rolle. In einer komplexer werdenden Welt wird es für kleine Telekommunikationsunternehmen wichtiger zu hinterfragen, welche Dienste selber erbracht werden sollen und welche zugekauft werden können. Produktentwicklung, Betrieb, Support und der kontinuierlich fortschreitende Lifecycle des Portfolios sind aufwendig und bei geringer Skalierung häufig zu teuer. So liegt es auf der Hand, dass Partnerschaften eine immer dominantere Rolle auf der Agenda der Geschäftsleitungen bekommen. Unternehmen mit entsprechenden White Label Angeboten werden zu immer gesuchteren Ansprechpartnern, um die Erfolgsstrategien für eine wirtschaftlich nachhaltige Zukunft zu designen.
Die Reaktion der Organisation auf diese Thematik ist durchaus durchwachsen. Zu gross sind die Befürchtungen, durch die Auslagerung von Teilen der Wertschöpfungskette die eigene Relevanz zu schmälern. Diese inneren Widerstände bremsen oftmals den Fortschritt der dringend notwendigen Transformationsprozesse in den Unternehmen.
Aufgrund der sich beschleunigenden Erosion der Festnetztelefonie und der sich verstärkt nach unten drehenden Preisschraube bei Internetprodukten und Mobile Abos bleibt immer weniger Raum für eine teure Produktion der Services. Heute geht es nicht mehr um Technologie, sondern um Kundennutzen. Folgende Dimensionen müssen aus Kundensicht erfüllt sein:
- Anpassung an die schnelle Veränderung durch die fortschreitende Digitalisierung: Kunden wollen sämtliche Services auch online bestellen und administrieren können.
- Zuverlässige Leistungserbringung : Maximale Verfügbarkeit ist selbstverständlich.
- Unkomplizierte Hilfestellung durch den Provider: im Falle von Problemen und Störungen punkten Dienstleister mit schnellen Lösungen – lokale Präsenz gilt als Plus.
Unterm Strich bedeutet dies, dass für Telcos die ursprüngliche Kernaufgabe der Technologiebereitstellung kein „Must Have“ mehr ist. Ganz im Gegenteil – es macht Sinn Skaleneffekte stärker im Fokus zu behalten und die Serviceerbringung an Partner auszulagern, welche besser in der Lage sind zu skalieren und somit kostengünstiger zu produzieren. Was sind die Konsequenzen abgesehen von weniger Capex, mehr Opex und besserer Profitabilität?
Aus Sicht von Technik- und Produktentwicklungsabteilungen werden oft Kontrollverlust über Scope und Timing von Weiterentwicklungen als Begründung angeführt. Entspricht dies der Realität? Sowohl Internet, Telefonie wie auch TV sind mittlerweile Commodity-Services geworden, die im Rahmen ihrer Produkt-Lebenszyklen weiterentwickelt und verbessert werden. Die Differenzierung geschieht nicht mehr auf Feature- und Bandbreitenebene, sondern – abgesehen vom Preis – vor allem auf der Ebene der Customer Experience. Diese wird zum ausschlaggebenden Kriterium über marktseitigen Erfolg oder Misserfolg.
Ein weiterer Schlüsselfaktor sind die Business Support Systeme (BSS). Die Systemarchitektur soll idealerweise eine einfache und schnelle Einbindung von ausgelagerten Services ermöglichen und diese auch leicht online oder via App administrierbar machen. Dabei ist auf die Entflechtung von historisch gewachsenen Systemen und der Aufbau von entsprechendem Cloud Know-how essentiell. Das mittelfristige Einsparungspotenzial ist bemerkenswert hoch.
Somit ist zu erwarten, dass es bei kleineren Telcos noch stärker zu einer Auslagerung der Produktion ihrer Services kommen wird. Sie reagieren damit auf sinkende Margen und Kundenzahlen und optimieren ihre P&L. So bleiben sie marktfähig und mit ihren starken, regionalen Marken auch in Zukunft für ihre Kundschaft verfügbar. Die grössten Assets verschieben sich vom Anbieten der Infrastruktur hin zu einer starken Customer Experience.
Eine Partnerschaft mit einem White Label Partner kann sich als Erfolgsrezept in der Frage: „Wie behaupten sich kleine Telekommunikationsunternehmen erfolgreich in der Zukunft“ entpuppen.
Telecom Liechtenstein bietet solche White Label Partnerschaften an. Mehr als ein Dutzend Carrier aus der Ostschweiz vertrauen bereits auf unsere Produkte und Services, vor allem das Thema White Label Mobile stösst auf reges Interesse.
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