Am 26. Januar 2019 hat sich die Kohlekommission auf ein Ergebnis geeinigt: Bis spätestens 2038 soll in Deutschland die Kohleverstromung enden. Ein zu überstürzter Ausstieg aus der Stromproduktion durch Kohle hätte ebenso schwerwiegende Folgen für das Stromnetz, da aktuell noch nicht ausreichend Speichermöglichkeiten für Ökostrom bestehen, womit Lastspitzen abgefangen werden können. Einen Kommentar zu den aktuellen Ergebnissen der Kohlekomission von Ernesto Mitruccio, Country Sales Manager Eaton Schweiz und ein Experte für Energiemanagement:
«Die Entscheidung der Kohlekommission stellt einen guten Kompromiss dar. Überstürzt aus der Kohleverstromung auszusteigen wäre der falsche Weg. Schliesslich muss unser Energiesystem gleichzeitig den Abschied von der Atomkraft stemmen. Nukleare Brennstäbe und Kohle lieferten konstant verfügbare thermische Energie und damit die Grundlage einer verlässlichen Stromerzeugung. Wind und Sonne sind dagegen viel unstetigere Energiequellen.
Es reicht nicht, alte Kraftwerke durch Wind- und Solaranlagen der gleichen Kapazität zu ersetzen, wir brauchen Speicherlösungen, um Strom auch für Zeiten niedriger erneuerbarer Erzeugung bereitzustellen. Ausserdem arbeiten zentraleuropäische Kohlekraftwerke in der Regel sehr effizient und vergleichsweise sauber. Um sie schlagartig zu ersetzen, müssten so viele Ressourcen eingesetzt werden, dass dieser Schritt nicht nur eine Belastung für die Wirtschaft wäre, sondern seinerseits Auswirkungen auf die Umwelt hätte.
Das Stromversorgungssystem an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen ist keine leichte Aufgabe. Im Hinblick auf die sich enorm entwickelnde Batterietechnologie ist die kohlefreie Stromerzeugung bis 2038 ein sowohl ökonomisch als auch ökologisch vertretbares Ziel.»